Heimatmuseum

 
 
Heimatmuseum Görwihlzoom
Heimatmuseum Görwihl
 
 

Im Herbst 1986 erhielt die Gemeinde Görwihl ein neues Heimatmuseum, das die Geschichte der Bevölkerung, ihre Arbeitsweisen und die Besonderheiten des Hotzenwaldes anschaulich dokumentiert. 

Die Ausstellungsräume in Görwihl kennen keine Ketten oder Absperrseile. Es ist ein "Museum zum Anfassen". Besonders Sehenswert sind dabei die Salpetersiederei,  die alten noch funktionstüchtigen Webstühle, sowie alte Hotzenwälder Trachten und eine original eingerichtete Dorfschule:

 

Salpetersiederei

 Die Salpetersiederei im Erdgeschoss ist eine in Baden-Württemberg einmalige Einrichtung. Sie soll an die Salpeterer als Handwerker erinnern, die einst von Hof zu Hof ziehend an den Mauern der Ställe und Dunglegen den dort ausblühenden Salpeter abkratzten und in Siedereien zu dem für Schießpulver notwendigen Kali-Salpeter auslaugten.

Webstühle

Im mittleren Geschoss können Sie die Geschichte der früheren Hausweberei verfolgen. Gezeigt werden die Grundmaterialien Flachs und Schafwolle und Baumwolle, aus denen Fäden und Garne gesponnen wurden; die Baumwollspinnerei erlebte zwischen 1780 und 1790 auf dem Hotzenwald mit rund 9000 Heimarbeiterinnen ihre Blütezeit.

Vor allem der 4,20 m breite der sogenannte "Posamenterstuhl" ist der größte Anziehungspunkt. Er ist der letzte funktionstüchtige Webstuhl in der Hochrheinregion. Auf ihm können in einem Arbeitsgang bis zu 40 Seidenbänder gewoben werden. Jeweils am 1. Sonntag im Monat demonstriert der Hausweber Oskar Matt dieses ausgestorbene Handwerk.

Dorfschule

In der alten Dorfschule ist die Atmosphäre einer alten, einklassigen Dorfschule auf dem Hotzenwald eingefangen. Vierer- und Dreierbänke beherrschen das alte Schulzimmer.

Katheder und rissige Wandtafeln, voll bestückte Schulschränke, zerknitterte Landkarten, Schiefertafeln und Schwämme, Schreibvorlagen in alter, deutscher Schrift sowie alte Schulbücher und -hefte vervollständigen das Bild der alten Alleinlehrerschule, in der auch Harmonium und Schulgeige nicht fehlen. Der große Schulofen mit der Holzkiste und viele weitere Ausstattungsstücke runden die Schulstube ab.

Von Zeit zu Zeit findet hier sogar noch Unterricht im alten Klassenzimmer statt, wo der geölte Fußboden einige ältere Besucher noch an ihre frühere Schulzeit erinnert.

Hotzenwälder Tracht

Die Trachtenabteilung zeigt die Kleidung der Hotzenwälder in der Zeitperiode von 1740 - 1800 in Bildern des Schweizer Malers Joseph Reinhart. Nach diesen Bildunterlagen und Dokumenten wurden die in Original nachgeschneiderten Frauen- und Männertrachten hergestellt. Die Weiterentwicklung der Trachten von 1800 bis 1880 mit zahlreichen Belegstücken und Tafeln des Kunstmalers Joh. B. Tuttiné sowie die Phase von 1880 bis 1910 in vielen Fotos und Kleidungsstücken wird ebenfalls veranschaulicht.

Schließlich ist der, nach dem 2. Weltkrieg in Görwihl wieder neu eingeführten, Hauensteiner Tracht eine eigene Vitrine gewidmet. Viele originale Exponate belegen, dass eine Tracht nichts Statisches, sondern dass sie vielen Modeschwankungen und Zeiterscheinungen unterworfen ist. Um die hervorragende Einrichtung der Trachtenabteilung hat sich das Ehepaar Prof. Dr. Gustav und Ilse Oberholzer große Verdienste erworben

Leben auf dem Hotzenwald

Auf vier Stockwerken können Sie sich über Lautsprecherführungen über das frühere Leben auf dem Hotzenwald informieren.

Die umfangreiche Broschüre des Heimatmuseums mit vielen Farbfotos und Informationen gibt es in der Görwihler Tourist-Info. Sie können die Broschüre auch für 5 € (zzgl. 2,- € Versandkosten) per E-Mail bestellen. Die Broschüre ist natürlich auch im Heimatmuseum selbst erhältlich.

 
 

Weitere Informationen:

Öffnungszeiten:

Von April bis Oktober hat das Museum jeden ersten Sonntag im Monat von 14:00 - 16:00 Uhr geöffnet.

Einzelne Termine:

02. April 2023

07. Mai 2023

04. Juni 2023

02. Juli 2023

06. August 2023

03. September 2023

01. Oktober 2023


Dieses Jahr hat das Museum auch wieder am Martinimarkt, den 11. November 2023  von 11:00 - 17:00 Uhr geöffnet.

Gruppenführungen sind während des ganzen Jahres nach Vereinbarung möglich. Bitte setzen Sie sich hierfür direkt mit einer der folgenden Kontaktpersonen in Verbindung: 

 
Ernst Waßmer Tel. 07754/1448

Kontakt per E-Mail: heimatmuseum@goerwihl.de